7. Juni

International NASH Day am 8. Juni 2023

Am 8. Juni 2023 findet der International NASH Day unter dem Motto #StepUpForNASH statt – „Aufstehen für NASH“. Hierbei handelt es sich um eine weltweite Aufklärungskampagne, die im Juni 2018 ins Leben gerufen wurde und vom Global Liver Institute geleitet wird. Das Datum des Awarenesstages ist jeweils der zweite Donnerstag im Juni, dieses Jahr der 8. Juni 2023. Der Tag will auf die Wichtigkeit und Dringlichkeit von nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen hinweisen – und insbesondere ihre fortgeschrittenere Form, der nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH).Deutschsprachige Informationen zum International NASH Day finden Sie hier auf dieser Seite. Die internationale Webseite in englischer Sprache finden Sie unter https://www.international-nash-day.com

Lesen Sie hier unsere Pressemeldung zum NASH Day 2023 als PDF-Datei.

Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) nehmen weltweit zu. Gesund ist eine Fettleber nie, besonders gefürchtet ist jedoch die entzündliche Verlaufsform, also die NASH: Dies steht für „nicht-alkoholische Steatohepatitis“, also eine Fettleberentzündung, welche nicht durch Alkohol verursacht wird. Besonders häufig finden sich Fettleber und NASH bei Menschen mit dem metabolischen Syndrom. NASH kann zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen und erhöht auch wiederum das Risiko von Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nach Schätzungen des Global Liver Institute leiden bereits heute 115 Millionen Menschen weltweit an einer Fettlebererkrankungen; die Epidemie an Fehlernährung, Übergewicht und Diabetes mellitus könnte dazu führen, dass sich diese Zahl in den kommenden Jahren verdreifacht: Im Jahr 2030 könnten laut Global Liver Institute bereits 357 Millionen Menschen von NAFLD betroffen sein. Medikamente gegen NASH werden in Studien untersucht, bislang ist jedoch noch kein Arzneimittel für diese Erkrankung zugelassen. Lebensstiländerungen durch gesunde Ernährung, Bewegung, Reduktion von Übergewicht und erfolgreiche Einstellung von Diabetes können jedoch Fettlebererkrankungen so erfolgreich entgegenwirken, dass diese sich ganz oder teilweise zurückbilden.

Das Motto „Step up for NASH“ – Aufstehen für NASH, hat daher zwei Bedeutungen: Es ist sowohl ein Aufruf, Fettlebererkrankungen mit mehr Bewegung entgegenzuwirken, aber auch, sinnbildlich aufzustehen und sich für mehr Aufmerksamkeit für NASH einzusetzen.

Vergleichsbild einer gesunden Leber und einer Fettleber

Vergleichsbild einer gesunden Leber und einer Fettleber

Die Deutsche Leberhilfe e.V. unterstützt den International NASH Day als eine von zahlreichen, national und international aktiven Organisationen. Unsere Pressemeldung zum NASH Day können Sie hier lesen. Anlässlich des NASH Day freuen wir uns dieses Jahr besonders, dass sich nun auch Partnerverbände aus dem Bereich Diabetes und Adipositas zum Thema zu Wort melden. Eine engere Zusammenarbeit ist im Sinne aller Beteiligten sehr wünschenswert. Schon im Vorjahr wurde ein Strategiepapier verschiedener Fachverbände und Patientenorganisationen veröffentlicht, welches auf das Wechselspiel zwischen Diabetes mellitus, Adipositas und Fettlebererkrankungen hinweist: „Prävention der Fettleber ist Prävention der Adipositas, des Typ2Diabetes mellitus und ihrer Folgeerkrankungen.“ Die Prävention des einen ist auch Prävention des anderen.

„Viele Menschen mit Adipositas haben gleichzeitig eine Fettleber“, erklärt Christel Moll, Vorsitzende des Adipositas Verband Deutschland e.V. „Diese wird jedoch häufig nicht diagnostiziert. Wegen ihres Aussehens erfahren Patienten immer wieder Stigmatisierung und schämen sich. Sie trauen sich in der Praxis dann oft nicht, ihre Ärztinnen oder Ärzte auch um einen Ultraschall der Leber zu bitten. Das Stigma von Adipositas und Lebererkrankungen als „selbstverschuldete“ Krankheiten muss bekämpft und das Selbstvertrauen der Betroffenen gestärkt werden. Dies würde auch dazu beitragen, dass die große Volkskrankheit Fettleber früher diagnostiziert und besser behandelt werden kann.“

„Fettleber betrifft sehr oft Menschen mit Diabetes mellitus oder Adipositas. Diese wissen oft nicht, wie wichtig ihre Leber sowohl für den Diabetes als auch für Entgiftung, Verdauung, Blutgerinnung und das Immunsystem ist“, warnt Dr. Klaus-Dieter Warz, Bundesvorsitzender der Deutschen Diabetes Föderation und Co-Vorsitzender der Diabetiker-Allianz und fordert Konsequenzen: „Das Disease-Management-Programm (DMP) für Diabetes mellitus sollte erweitert werden und künftig auch die Leber berücksichtigen. Wünschenswert ist ein jährliches Screening der Leber mittels Ultraschall und Leberwerten. Die Ergebnisse dieser Screenings sollten auch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Robert Koch-Institut künftig verstärkt dokumentiert werden.“

„Eine Vernetzung der verschiedenen Verbände ist sehr wünschenswert“, erklärt Prof. Dr. med. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e.V. „Die Überschneidungen zwischen Diabetes mellitus, Adipositas, Herzerkrankungen und Fettleber sind eine große gesundheitliche und gesellschaftliche Herausforderung, die sich mit vereinten Kräften besser meistern lässt. Künftig wollen wir den Informationsfluss zwischen unseren Verbänden stärken und uns gegenseitig in unseren Aktivitäten unterstützen.“

 

Online und in englischer Sprache: Educational Panels (Bildungspanels) des Global Liver Institute am 8. Juni 2023

Am Internationalen NASH-Tag treffen Ärzte, Interessenvertreter und andere Experten zusammen, um sich über die neuesten Erkenntnisse bezüglich Prävention, Diagnose und Behandlung von Fettlebererkrankungen auszutauschen. Eine informierte weltweite Gemeinschaft ist essenziell wichtig, um die globale Verbreitung von Fettlebererkrankungen zu reduzieren, um Spätfolgen wie Zirrhose, Leberzellkrebs und weitere Erkrankungen zu verhindern. Patienten, Pflegekräfte, medizinische Dienstleister, politische Entscheidungsträger und alle anderen Unterstützer und Interessierten können im Rahmen dieser Panels erfahren, was sich gegen Fettlebererkrankungen tun lässt: Beim einzelnen Menschen und in der Gesellschaft als Ganzes. Das Global Liver Institute richtet dabei den Blick sowohl auf die globale Situation als auch Herausforderungen, welche die USA betreffen. Folgende Themen in englischer Sprache werden besprochen:

  • State of NASH: Putting All the Steps in Place

  • Exploring the Impact of NASH on High-Risk Populations

  • Leveling the Playing Field: Ensuring Access to NASH Treatments in Black Patients (Guest panel hosted by Association of Black Gastroenterologists and Hepatologists)

Weitere Informationen zu den Educational Panels finden Sie auf der Webseite des Global Liver Institute unter folgendem Link: https://www.international-nash-day.com/virtual-panels

 

Informationsmaterial zum International NASH Day 2023

Das Global Liver Institute bietet rund um den International NASH Day zahlreiche Informationsmaterialien in verschiedenen Sprachen an, darunter auch in deutscher Sprache: https://www.international-nash-day.com/materials-languages/german. Sie können die Broschüren auch hier über unsere Webseite herunterladen:

 

Über das Global Liver Institute

Das Global Liver Institute ist eine 501(c)(3) steuerbefreite gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Washington, D.C., Vereinigte Staaten. Das GLI ist die einzige gemeinnützige Organisation für Lebergesundheit, die in den USA und Europa tätig ist. Es setzt sich dafür ein, dass der Lebergesundheit der Stellenwert in der globalen öffentlichen Gesundheitsagenda eingeräumt wird, der ihrer Prävalenz und ihren Auswirkungen angemessen ist. Die Hauptaufgabe des GLI besteht darin, die Effektivität der Leber-Community zu stärken, indem es Innovation, Zusammenarbeit und die Skalierung optimaler Ansätze zur vollständigen Heilung von Lebererkrankungen fördert. Weitere Informationen zum GLI finden Sie unter www.GlobalLiver.org. Folgen Sie dem GLI auf Twitter und Facebook unter @GlobalLiver und auf Instagram unter @globalliverinstitute.

Über die Deutsche Leberhilfe e.V.
Die Deutsche Leberhilfe e.V. wurde im Jahr 1987 von engagierten Patienten gegründet. Der gemeinnützige Verein ist bundesweit tätig und hat sich als Informationsschnittstelle zwischen Ärzten und Leberpatienten etabliert. Die Leberhilfe verfolgt als Hauptziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, indem sie Patienten und ihre Angehörigen berät und Informationsschriften in verständlicher Sprache herausgibt. Ein weiteres Ziel des Vereins ist, die Bevölkerung über mögliche Ursachen, Verlauf, Therapie und Verhütung von Leberkrankheiten zu informieren. Langfristig soll dies dazu beitragen, Vorurteile zu entkräften und den schlechten Ruf der Lebererkrankungen als „selbstverschuldete” Krankheiten zu verbessern. Der Verein wird von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand geleitet und hat in Köln seine Geschäftsstelle, die mit erfahrenen Mitarbeitern besetzt ist. Bei medizinischen Fragen wird die Leberhilfe von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Dieser besteht aus namhaften Fachärzten und Wissenschaftlern, die die Richtigkeit, Aktualität und Seriosität der medizinischen Informationen gewährleisten.

Deutsche Leberhilfe e.V.
Presseanfragen an:
Ingo van Thiel
redaktion@leberhilfe.org

 

Wir danken unseren Förderern des International NASH Day

Hauptsponsoren: Gilead Sciences GmbH Deutschland, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG. Sponsoren: Advanz Pharma Germany GmbH, Albireo Pharma, Alexion Pharma Germany GmbH, AstraZeneca GmbH, Boehringer Ingel­heim Pharma GmbH & Co. KG, Dr. Falk Pharma GmbH, Glaxo­SmithKline GmbH & Co. KG, Ipsen Pharma GmbH, Merz Therapeutics GmbH, MSD Sharp & Dohme GmbH, Novo Nordisk Pharma GmbH, Pfizer Pharma GmbH, Global Liver Institute.

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