11. Juni

Globaler Fettleber-Tag am 12. Juni 2025

Köln, 11. Juni 2025. Am morgigen 12. Juni 2025 findet weltweit der Global Fatty Liver Day statt,  unter dem Motto „Act now, screen today“ – „Jetzt handeln, heute screenen“. Der Awarenesstag wird vom Global Liver Institute (GLI) koordiniert und von zahlreichen Organisationen und Gesundheitsinstitutionen rund um den Globus unterstützt. Ins Leben gerufen wurde der Tag im Jahr 2018 (damals noch unter dem Namen International NASH Day) und findet jeweils am zweiten Donnerstag im Juni statt. Der Global Fatty Liver Day ist eine öffentliche Aufklärungskampagne mit dem Ziel, das öffentliche Bewusstsein für die Dringlichkeit der Fettlebererkrankung zu schärfen. Ein wichtiger Fokus liegt insbesondere auf entzündlichen Fettlebererkrankungen, welche zu Zirrhose und Leberkrebs führen können.

Fettlebererkrankungen können zahlreiche Ursachen haben. Besonders oft betroffen sind Menschen mit metabolischem Syndrom, also Übergewicht, Insulinresistenz und ungünstigen Blutfettwerten. Ein weiterer häufiger Faktor ist übermäßiger Alkoholkonsum (ab 140 g/Woche für Frauen bzw. 210 g/Woche für Männer). Diese Erkrankungen stehen hauptsächlich im Fokus des Global Fatty Liver Day. Eine Fettleber kann jedoch auch andere Ursachen haben. So können bestimmte Medikamente wie z.B. Cortison zu einer Fettleber führen, zudem kann sie bei anderen Leber- oder Stoffwechselerkrankungen entstehen (z.B. Zöliakie, Hepatitis C (Genotyp 3), Morbus Wilson, Hämochromatose oder LAL-D). Mitunter können mehrere dieser Faktoren auch zusammenkommen.

Fettlebererkrankungen und ihre Spätfolgen sind laut Global Liver Institute „eine verborgene globale Epidemie“, welche bis 2030 schätzungsweise 357 Millionen Menschen betreffen wird. Da die Symptome einer Fettlebererkrankung oft nicht offenkundig sind, wird sie häufig nicht diagnostiziert bzw. selbst nach Diagnose nicht weiter beachtet. Mittlerweile ist bekannt, dass Fettlebererkrankungen auch ein wichtiger Risikofaktor für weitere Erkrankungen sind: Über 70 % der Patienten sind adipös, bis zu 75 % haben Typ-2-Diabetes und zwischen 20 und 80 % haben schlechte Blutfettwerte (Hyperlipidämie). Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden durch Fettleber-Erkrankungen begünstigt.

Fettleber, was tun?

Eine Fettleber sollte nicht ignoriert werden, da sie auf Dauer mit zahlreichen Gesundheitsrisiken einhergehen kann. Die gute Nachricht: Durch Lebensstiländerungen wie ausgewogene Ernährung, Bewegung und Alkoholverzicht kann sich eine Fettleber oft wieder ganz oder teilweise erholen. Eine schonende, nachhaltige Gewichtsreduktion kann auch einer Fettleber entgegenwirken. Eine mediterrane Ernährung scheint günstige Effekte zu haben. Erfreulicherweise ist Kaffeekonsum bei Fettleber ebenfalls erlaubt und scheint ebenfalls positive Auswirkungen auf die Leber zu haben. Ungünstig sind dagegen Bewegungsmangel, Fast Food, Alkohol, Süßigkeiten. Ein unterschätzter Risikofaktor für Fettleber sind auch Süßgetränke wie z.B. Limonaden, Cola, Obstsäfte oder die vermeintlich „gesunden“ Smoothies, welche einen hohen Fruktosegehalt haben.

Lange Zeit gab es keine medikamentöse Therapie von Fettlebererkrankungen. Dies beginnt sich nun zu ändern, Lebensstiländerungen bleiben jedoch eine essenziell wichtige Säule der Behandlung. Das Abnehm-Mittel Semaglutid wird inzwischen auch von einigen übergewichtigen Betroffenen mit Fettleber angewendet; inwieweit dies auch einer Fettleber entgegenwirken kann, wird aktuell in einer Studie untersucht. Voraussichtlich im Herbst 2025 könnte mit Resmetirom ein Arzneimittel in der EU zugelassen werden, welches sich an eine Untergruppe von schwerer Erkrankten – mit Fettleberentzündung und mittlerer bis fortgeschrittener Lebervernarbung (Fibrosegrad 2 bis 3). Weitere Substanzen sind in klinischer Forschung.

Unsere Pressemeldung zum Global Fatty Liver Day wird in Kürze hier auf unserer Webseite erscheinen.

Neue Fachbegriffe

Die Fachbegriffe für Fettleberkrankheiten wurden vor zwei weltweit geändert. Damit sind bisherige Bezeichnungen wie „NAFLD“, „NASH“ oder „ASH“ veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden. Die wissenschaftlichen Bezeichnungen lauten nun wie folgt:

  • Steatotische Lebererkrankung (SLD): Dieser Oberbegriff schließt alle Fettlebererkrankungen unabhängig von der Ursache ein.
  • Metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatotische Lebererkrankung (MASLD): Dies bezeichnet Fettlebererkrankungen, welche im Rahmen metabolischer Erkrankungen (d.h. Übergewicht, Diabetes etc.) auftreten. Der bisherige Begriff war „nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD)“.
  • Metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH): Dies bezeichnet eine Fettleberentzündung, die im Rahmen metabolischer Erkrankungen auftritt. Der bisherige Begriff war „nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)“
  • MetALD (Aussprache: Met A-L-D): Dies ist eine neu geschaffene Kategorie. Der Begriff beschreibt Fettlebererkrankungen, welche gleichzeitig durch metabolische Störungen und übermäßigen Alkoholkonsum verursacht sind.
  • kryptogene steatotische Lebererkrankung ist nun ein Oberbegriff für Fettlebererkrankungen unbekannter Ursache (kein Alkohol, keine metabolischen oder anderen Faktoren). Kryptogen ist der Fachbegriff für „unbekannte Ursache“.

Ziel der neuen Fachbegriffe ist, die Erkrankungen exakter und nicht-stigmatisierend zu beschreiben. Patientinnen und Patienten in unserer Beratung verwenden allerdings weiterhin das Wort „Fettleber“, welches auch in der Presse ein gängiger Begriff und Titel des Global Fatty Liver Day ist. Daher verwenden wir auch als Deutsche Leberhilfe e.V. weiterhin den Begriff „Fettleber“.

Weitere Informationen zur Fettleber

Informationen finden Sie auch in unserer Broschüre „Fettleber“, welche Sie unter diesem Link kostenfrei herunterladen oder bestellen können.

Einen Übersichtstext zu Fettlebererkrankungen finden Sie auf unserer Webseite: Fettleber – Deutsche Leberhilfe e.V.

Auf der internationalen Webseite des Global Fatty Liver Day finden Sie weitere Informationen und internationale Aktivitäten des Global Liver Institute: https://globalfattyliverday.com/

Ihre Deutsche Leberhilfe e.V.

 

Wir danken den Sponsoren des Global Fatty Liver Day:

Hauptsponsoren: Gilead Sciences GmbH, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG. Sponsoren: AstraZeneca GmbH, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Dr. Falk Pharma GmbH, GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, Ipsen Pharma GmbH, Merz Therapeutics GmbH, Mirum Pharmaceuticals Inc., MSD Sharp & Dohme GmbH, Novo Nordisk Pharma GmbH, Roche Pharma AG.

 

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