Meine PBC-Therapie
Meine PBC wurde im Mai 1996 erstmals entdeckt und war eine Zufallsdiagnose: Bei einer Blutspende war meine Gamma-GT erhöht gewesen. Da ich als Chefarztsekretärin in der Onkologie eines Klinikums tätig bin, konnte unser Oberarzt die Diagnose durch eine Gewebeprobe sichern. Seit dieser Zeit werde ich mit Ursodeoxycholsäure (1.500 mg/Tag) behandelt, die aber den Verlauf nicht sehr günstig beeinflusst hat. Im Laufe der Jahre stieg meine Gamma-GT bis auf Werte um die 500 U/l.
Im Jahre 2006 erkrankte ich an BOOP, einer autoimmunen Lungenerkrankung. Da ich schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Gastroenterologen war, der ein FibroScan-Gerät in der Praxis hat, wurde ich bei einem Arzt in Herne fündig.
Hier bekam ich zur Ursodeoxycholsäure das Medikament Azathioprin verordnet (in erster Linie gegen BOOP). Der Erfolg machte sich sehr schnell bemerkbar. Nicht nur mein BOOP bekam ich in den Griff, sondern auch die Gamma-GT ging innerhalb des nächsten Jahres bis auf Werte herunter, die nun zwischen 50 und 100 U/l schwanken.
Da aber das Azathioprin die Leukozyten runterfährt und man mit zu wenig Leukos auch nicht lebensfähig ist, wurde das Azathioprin schrittweise von 150 mg auf 50 mg reduziert. Diese Erhaltungsdosis von 50 mg nehme ich jetzt schon seit vier Jahren, die Leukozyten haben sich erholt und ich fühle mich rundum gut. Kein Juckreiz, keine Müdigkeit und auch sonst keine weiteren Nebenwirkungen, worunter mein Alltag zu leiden hätte.
Ohne die Begleitmedikation des Immunostatikums wäre meine PBC anders verlaufen! Von der Leberhilfe hörte ich, dass Azathioprin in Studien nicht bei allen PBC-Patienten so überzeugend wirkte, aber bei mir hat es zusammen mit der Ursodeoxycholsäure gut funktioniert.
Die Autorin dieses Erfahrungsberichts möchte anonym bleiben (Anm. der Redaktion).